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Guayana

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Allgemeines

Guyana ist ein Land an der Nordostküste Südamerikas und das einzige englischsprachige Land in Südamerika. Es grenzt im Norden an den Atlantischen Ozean, im Osten an Suriname, im Süden und Westen an Brasilien und im Nordwesten an Venezuela. Guyana hat eine Bevölkerung von etwa 800.000 Menschen und eine vielfältige ethnische Zusammensetzung, zu der Indo-Guyaner, Afro-Guyaner, Amerindianer und andere Gruppen gehören. Die Hauptstadt von Guyana ist Georgetown, die größte Stadt des Landes. Die offizielle Sprache ist Englisch, aber es werden auch andere Sprachen wie Guyanisches Kreolisch, Hindi und verschiedene indigene Sprachen gesprochen. Das Land ist bekannt für seine natürliche Schönheit, darunter weite Savannen, dichte Regenwälder, beeindruckende Wasserfälle und ein reiches Ökosystem mit einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt.

Lage

Guyana liegt an der nordöstlichen Küste von Südamerika und erstreckt sich zwischen 1° und 9° nördlicher Breite und 57° und 61° westlicher Länge. Mit einer Fläche von etwa 214.970 Quadratkilometern ist es eines der kleineren Länder in Südamerika. Die Landschaft von Guyana ist geprägt von weiten Savannen im Süden, einem zentralen Hochland und einem großen Regenwaldgebiet im Norden. Der berühmte Kaieteur-Wasserfall, einer der höchsten freifallenden Wasserfälle der Welt, befindet sich im zentralen Guyana-Schild. Der Essequibo, Guyanas längster Fluss, durchzieht das Land und bildet ein Netzwerk von Nebenflüssen, Feuchtgebieten und Seen, die wichtige Lebensräume für die Tierwelt bieten.

Kultur

Die Kultur von Guyana ist eine Mischung aus verschiedenen ethnischen Traditionen, die von den indigenen Völkern, den afrikanischen Sklaven, indischen Einwanderern und anderen ethnischen Gruppen geprägt ist. Musik und Tanz spielen eine wichtige Rolle im Leben der Guyaner. Calypso, Soca, Reggae und Chutney sind beliebte Musikrichtungen, die zu verschiedenen Anlässen und Feiern erklingen. Karneval und andere kulturelle Veranstaltungen sind Höhepunkte im Jahreskalender und ziehen viele Besucher an. Die Küche Guyanas ist ebenso vielfältig wie die Bevölkerung. Indische Currys, kreolische Eintöpfe, BBQ-Grills und Fischgerichte sind nur einige der kulinarischen Köstlichkeiten, die man probieren kann. Die Menschen in Guyana sind bekannt für ihre Freundlichkeit und Gastfreundschaft und heißen Besucher herzlich willkommen. Die kulturelle Vielfalt des Landes macht es zu einem interessanten und einladenden Ort für Reisende.

Geschichte

Die Geschichte von Guyana ist eng mit der Kolonialisierung durch europäische Mächte verbunden. Im 16. Jahrhundert entdeckten die Spanier das Gebiet, aber es war schließlich die niederländische Westindien-Kompanie, die im 17. Jahrhundert die ersten Siedlungen gründete. Später wurde das Gebiet von den Briten erobert, und es entwickelte sich ein intensiver Wettbewerb zwischen den Briten, den Niederländern und den Franzosen um die Kontrolle über Guyana. Im 19. Jahrhundert wurden große Teile Guyanas zu einer britischen Kolonie, während der westliche Teil als niederländische Kolonie Suriname bekannt wurde. Die Sklaverei spielte eine zentrale Rolle in der Geschichte des Landes, und die Nachkommen der versklavten Afrikaner bilden heute einen bedeutenden Teil der Bevölkerung. Guyana erlangte schließlich seine Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1966. Die Geschichte des Landes war jedoch nicht ohne Herausforderungen, darunter ethnische Spannungen, politische Instabilität und wirtschaftliche Probleme. In jüngerer Zeit hat sich Guyana als aufstrebende Wirtschaftsmacht etabliert, vor allem durch seine reichen Erdöl- und Erdgasvorkommen vor der Küste.

Sehenswürdigkeiten

Guyana bietet eine Vielzahl von beeindruckenden Sehenswürdigkeiten und Naturwundern, die es zu einem beliebten Ziel für Abenteuerreisende machen. Der Kaieteur-Wasserfall ist zweifellos eines der herausragendsten Highlights des Landes. Mit einer Höhe von etwa 226 Metern ist er einer der größten freifallenden Wasserfälle der Welt. Die umgebende Schlucht und der Regenwald bieten atemberaubende Ausblicke und eine unberührte Natur. Der Iwokrama-Regenwald ist ein weiterer beeindruckender Ort für Naturliebhaber. Er ist die Heimat einer Vielzahl von Tierarten, darunter Jaguar, Tapir und Aras. Hier haben Besucher die Möglichkeit, unberührte Regenwälder zu erkunden und seltene Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Das Essequibo-Flussdelta ist ein Paradies für Vogelbeobachter, da es eine Fülle von Vogelarten beherbergt. Die Iwokrama-Canopy-Walkway bietet einen einzigartigen Blick auf die Baumkronen und ermöglicht es den Besuchern, die reiche Vogelwelt aus der Vogelperspektive zu erleben. Abenteuerliche Reisende können auch Bootstouren entlang der Flüsse unternehmen, um die einheimische Tierwelt und das Leben der lokalen Gemeinschaften zu erleben. Guyana ist ein Juwel für Ökotourismus und bietet eine authentische und unvergessliche Erfahrung in einer der unberührtesten Regionen der Welt.

Klima

Das Klima in Guyana ist tropisch und wird maßgeblich vom Südäquatorialstrom beeinflusst. Es gibt zwei Hauptjahreszeiten - die Regenzeit und die Trockenzeit. Die Regenzeit dauert von Mai bis August und von November bis Januar, während die Trockenzeit von Februar bis April und von September bis Oktober herrscht. Während der Regenzeit sind häufig starke und ergiebige Niederschläge zu erwarten, was zu Überschwemmungen führen kann. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch, und die Temperaturen bleiben relativ konstant bei etwa 25 bis 30 Grad Celsius. In der Trockenzeit hingegen sinken die Niederschläge, und es ist weniger schwül. Die Temperaturen können etwas höher sein, aber die kühleren Abende bieten eine angenehme Abwechslung. Die Trockenzeit ist oft die bevorzugte Reisezeit für Besucher, da die Straßen besser passierbar und die Outdoor-Aktivitäten angenehmer sind.

Essen und Kulinarik

Die kulinarische Szene in Guyana ist vielfältig und von den verschiedenen ethnischen Gruppen geprägt. Eine der bekanntesten und beliebtesten kulinarischen Traditionen in Guyana ist das "cook-up rice", ein leckeres Gericht aus Reis, Bohnen, Fleisch (oftmals Huhn oder Schwein) und verschiedenen Gewürzen. Curry-Gerichte mit indischen Einflüssen, wie Curry-Huhn und Curry-Gemüse, sind ebenfalls weit verbreitet. Aufgrund seiner Lage am Atlantik bietet Guyana auch eine Fülle von frischem Fisch und Meeresfrüchten. Fischcurry und "Pepperpot", ein traditionelles Gericht mit Fleisch (oftmals Rind oder Schwein), Maniok, Ingwer und anderen Zutaten, sind beliebte Spezialitäten. Einheimische Früchte wie Papaya, Mango, Ananas und Guave sind in Guyana reichlich vorhanden und werden oft frisch oder als Saft serviert.

Tourismus und Reisen

Guyana ist ein relativ unentdecktes Reiseziel und bietet Abenteuerreisenden eine Fülle von Möglichkeiten, die unberührte Natur und die reiche Tierwelt zu erkunden. Der Ökotourismus hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, und das Land bemüht sich, nachhaltigen Tourismus zu fördern. Der Kaieteur-Nationalpark ist ein Highlight für Besucher und beherbergt den berühmten Kaieteur-Wasserfall, der zu den spektakulärsten der Welt zählt. Der Iwokrama-Regenwald bietet eine beeindruckende Tierwelt und ist ein idealer Ort für Vogelbeobachter und Naturforscher. Die historische Hauptstadt Georgetown ist bekannt für ihre gut erhaltenen kolonialen Gebäude, Parks und Märkte. Hier können Besucher auch das Guyana-Museum besichtigen, um mehr über die Geschichte und Kultur des Landes zu erfahren. Für Abenteurer bieten sich Flusstouren entlang des Essequibo-Flusses an, um das unberührte Landesinnere und die einheimische Tierwelt zu erkunden. Kajakfahren, Trekking und Tierbeobachtung sind weitere beliebte Aktivitäten für Outdoor-Enthusiasten. Es ist wichtig zu beachten, dass Guyana immer noch Herausforderungen hat, was die Infrastruktur und die touristische Entwicklung betrifft. Dennoch sind die unberührte Natur, die kulturelle Vielfalt und die freundliche Gastfreundschaft der Menschen in Guyana für Reisende, die nach einem authentischen und abenteuerlichen Erlebnis suchen, von unschätzbarem Wert.